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Liebe geht durch den Magen

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"Liebe geht durch den Magen!"

Die Verbindung von Liebe und Essen kennen wir noch heute - und auch im Mittelalter gehen Essen und Lieben oft Hand in Hand. Die Sinnlichkeit des Geschmacks, die Gemeinschaftlichkeit des Festmahls oder die (Minne-)Gabe in Form einer besonderen Frucht sind nur einige Beispiele, die im Minnekontext eine große Rolle spielen können.

Schauen Sie sich dieses Bild einer höfischen Festtafel an. Welche Speisen können Sie erkennen? Fällt Ihnen eine Speise auf, die besonders oft dargestellt wird? Was könnte es damit auf sich haben? Und was hat das Ganze mit Minne zu tun?

Neben Tieren wie einem Schwein und einem Vogel, die bei der Jagd erlegt werden, finden sich auf dem Bild mehrere Teller mit Birnen!

Die Birne ist ein Obst mit einer besonderen erotischen Konnotation. Wo der Apfel insbesondere mit dem Sündenfall verbunden ist und für die Verführung Adams durch Eva steht, kann die Birne eine säkulare, höfische Bedeutung haben.

Wie genau ist das gemeint? Lesen Sie einmal das Märe "Die halbe Birne".* Sie glauben gar nicht, was beim Birnenessen alles schief gehen kann! Auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr darüber.

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* Vielleicht sogar im mittelhochdeutschen Original? In der Handschrift Wien, Österr. Nationalbibl., Cod. 2885, Bl. 26r-30v, finden Sie eine Version aus dem 14. Jh. Um einen Blick in die Handschrift zu werfen, klicken Sie hier (der Text beginnt im Digitalisat auf S. 61)!